Smartphones in der Schule: Verbote oder verantwortungsvoller Umgang?
Wir betrachten aktuelle Studien, schulische Regelungen und pädagogische Konzepte, die einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien fördern.
Ablauf des Workshops
Einstieg & Icebreaker
(5 Min.)
Vorstellungsrunde mit Handyregelungen an euren Schulen.
Kurzinput
(10 Min.)
JIM-Studie 2024: Handynutzung Jugendlicher.
Praxismodelle: Regelungen vs. medienpädagogische Ansätze.
World Café: Gruppenarbeit
(20 Min.)
Zwei Thementische mit Rotation nach 10 Min:
Regelungen/Verbote: Erfahrungen und Bewertung
Medienpädagogische Alternativen für verantwortungsvollen Umgang
Reflexion & Transfer
(5 Min.)
Entwicklung konkreter Massnahmen für die eigene Schule.
Abschliessende Blitzlicht-Runde zum Ideenaustausch.
Ergebnisse der JIM-Studie zur KI-Nutzung Jugendlicher
Verbreitung
78% der 12-19-Jährigen nutzen bereits KI-Tools auf Smartphones.
Hauptanwendungen
Hausaufgabenhilfe (62%), Sprachassistenten (54%) und Bildgenerierung (41%).
Medienkompetenz
Nur 23% der Jugendlichen können KI-generierte Inhalte zuverlässig erkennen.
Schulischer Kontext
68% verwenden KI heimlich für Schulaufgaben trotz bestehender Verbote.
Einstellung
81% wünschen sich mehr Aufklärung über sinnvolle KI-Nutzung im Unterricht.
Icebreaker
Welche Regelung gibt es an eurer Schule zur Handynutzung?
Teilt eure Erfahrungen mit einem Blitzlicht mit der gesamten Gruppe.
Totales Verbot?
Müssen Handys abgegeben oder ausgeschaltet werden?
Teilweise Nutzung?
Wann und wo dürfen Smartphones verwendet werden?
Pädagogische Integration?
Werden Smartphones aktiv im Unterricht eingesetzt?
Ergebnisse der JIM-Studie zur Mediennutzung
97% der Schweizer Jugendlichen ab 12 Jahren besitzen ein Smartphone, mit durchschnittlich drei Stunden täglicher Nutzung, vorwiegend für soziale Medien.
Während Eltern und Lehrkräfte mit den genutzten Apps oft nicht vertraut sind, reagieren viele Schulen mit Verboten statt differenzierten Konzepten.
Ergebnisse der JIM-Studie zu Mediennutzung
Die JIM-Studie zeigt bedeutende Trends bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren.
Smartphone-Nutzung dominiert den Alltag mit über 95% Besitzquote.
Soziale Medien wie TikTok und Instagram werden täglich genutzt.
Bildungsbezogene Apps bleiben mit 20% Nutzungsanteil unterrepräsentiert.
Viele Jugendliche berichten von Konzentrationsschwierigkeiten durch ständige Benachrichtigungen.
Status Quo: Handyverbote international
Studie aus England: Schulen mit Handyverbot verzeichneten bessere Testergebnisse, besonders bei leistungsschwächeren Schülern
Niederlande: Landesweites Handyverbot eingeführt, um die Konzentrationsfähigkeit der Schüler zu fördern
Fokus auf Lernumgebung: Verbote zielen auf Ablenkungsminimierung und bessere schulische Leistungen ab
Kontroverse Diskussion: Verbote als einfache Lösung versus differenzierte Medienbildungskonzepte
Status Quo: Handyverbote in der Schweiz
Gesetzliche Grundlagen
Kantonale Unterschiede prägen die Regelungen. Einige Kantone überlassen die Entscheidung den Schulen.
Schulische Regelungen
Von strikten Verboten bis zu kontrollierten Nutzungszeiten reicht die Bandbreite an Massnahmen.
Praktische Umsetzung
Handyboxen, Handyhotels oder digitale Zonen sind beliebte Instrumente im Schulalltag.
Status Quo: Handyverbote in der Schweiz
Schweizer Schulen suchen kreative Lösungen gegen übermässige Handynutzung.
Kantonsschule Sarnen: Billard und Tischtennis in den Pausen.
Andere Schulen: Komplette Verbote oder zeitlich begrenzte Regeln.
Weniger Bildschirmzeit, mehr soziale Interaktion.
Lehrkräfte beobachten aktivere Pausen und lebhaftere Gespräche.
FOMO-Phänomen beeinträchtigt Konzentration und Wohlbefinden.
2
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Unerwünschte Mediennutzung
Digitale Übergriffe mit Langzeitwirkung auf Schulklima.
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3
Ausgrenzung
Wer nicht teilnimmt, wird oft ausgeschlossen.
4
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Lösungsansätze
Klassenregeln und Mediationsangebote etablieren.
Die digitale Kommunikation verändert soziale Strukturen in Klassen grundlegend. Klassenchats können Gemeinschaft fördern, aber auch problematische Dynamiken verstärken.
Medienkompetenz statt Verbot?
1
Medienwissen
Funktionsweise und Auswirkungen digitaler Medien verstehen. Technisches Grundwissen aufbauen.
2
Medienreflexion
Eigenes Nutzungsverhalten kritisch hinterfragen. Wirkungen auf Alltag erkennen.
3
Mediengestaltung
Kreative Nutzung fördern. Von Konsumenten zu Produzenten werden.
Medienpädagogische Begleitung zielt auf Befähigung statt Verhinderung. Sie bereitet Schüler:innen auf eine digitalisierte Welt vor.
Best Practices: Lösungen und Konzepte
Effektive Ansätze für den Umgang mit Smartphones im Schulalltag:
Reglemente
Klare, verständliche Regeln mit Schüler:innen-Beteiligung erstellen. Konsequenzen transparent kommunizieren.
Zeitfenster
Definierte Nutzungszeiten etablieren. Handyfreie und handyerlaubte Zonen einrichten.
Reflexion fördern
Regelmässige Gespräche über Mediennutzung führen. Selbstregulation schrittweise aufbauen.
Elternarbeit
Eltern aktiv einbeziehen und für digitale Themen sensibilisieren. Gemeinsame Strategien für schulische und häusliche Mediennutzung entwickeln.
Präventionsprogramme
Strukturierte Programme zur Förderung digitaler Kompetenzen anbieten. Medienkompetenz und gesunde Nutzungsmuster frühzeitig etablieren.
Medienkompetenz
Kritische Beurteilungsfähigkeit digitaler Inhalte fördern. Sicheren Umgang mit sozialen Medien und Online-Kommunikation vermitteln.
Medienbildung
Ganzheitliche Bildungskonzepte zur Integration digitaler Medien entwickeln. Digitale Werkzeuge als selbstverständlichen Teil des Lernprozesses etablieren.
Reflexion & nächste Schritte
Bestandsaufnahme
Aktuelle Situation an Ihrer Schule umfassend analysieren. Befragung aller Stakeholder (Lehrpersonen, Schüler:innen, Eltern) als Grundlage nutzen.
Konzeptentwicklung
Passendes Medienkonzept für Ihre Schule gemeinsam entwerfen. Aktive Einbindung aller Stakeholder sichert Akzeptanz und Umsetzbarkeit.
Implementierung
Klar definierte Pilotphase mit ausgewählten Klassen starten. Strukturierte Feedback-Mechanismen für kontinuierliche Anpassung etablieren.
Evaluation
Wirksamkeit durch systematisches Monitoring überprüfen. Konzept in iterativen Zyklen anpassen und weiterentwickeln.
Interaktive Gruppenarbeit – World Café
Ablauf
Arbeiten Sie in zwei Kleingruppen.
10 Minuten pro Thementisch.
Notieren Sie Erkenntnisse auf den bereitgestellten Flipcharts.
Anschliessend: Vorstellung der Ergebnisse im Plenum.
Runde 1: Regelungen und Verbote
Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit Smartphone-Regelungen an Schulen.
Welche Vor- und Nachteile haben Sie beobachtet?
Diskutieren Sie praktische Beispiele aus Ihrem Schulalltag.
Runde 2: Medienpädagogische Alternativen
Wie können wir Schüler:innen zu verantwortungsvollem Medienumgang befähigen?
Welche konkreten Begleitmassnahmen haben sich bewährt?
Sammeln Sie kreative Ideen für Ihre Schule.
Reflexion & Transfer
Individuelle Reflexion
Notieren Sie eine konkrete Massnahme für Ihre Schule unter Berücksichtigung vorhandener Ressourcen.
Blitzlicht-Runde
Teilen Sie eine Idee im Plenum für unseren gemeinsamen Ideenpool.